Wie eine ausgewogene Darmflora die Gesundheit fördert

Wie eine ausgewogene Darmflora die Gesundheit fördert

Die Darmflora hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit. Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Störungen der Darmflora und verschiedenen Erkrankungen. Auch bei der Entstehung von Diabetes Typ 2 könnte der Darm eine wichtige Rolle spielen.

Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes

In Deutschland leiden aktuell etwa 11 Millionen Menschen unter Diabetes, auch bekannt als Zuckerkrankheit. Schätzungen zufolge gibt es zusätzlich eine Dunkelziffer von rund 2 Millionen Menschen, die erkrankt sind aber noch keine Diagnose erhalten haben (1).

Außerdem sollen etwa 20 von 100 Erwachsenen in Deutschland von Prädiabetes betroffen sein. Die Blutwerte dieser Personen sind bereits verändert, liegen aber noch unterhalb der Grenzwerte für die Diagnose Diabetes (2).

Die meisten Diabetes-Erkrankten, etwa 93 %, leiden unter Diabetes Typ 2 oder „Altersdiabetes“, einer chronischen Stoffwechselerkrankung, die meist jenseits des 40. Lebensjahr auftritt. Besorgniserregend ist nicht nur, dass die Zahl der Erkrankten weltweit immer weiter zunimmt, sondern auch, dass immer mehr Kinder und Jugendliche an Diabetes Typ 2 erkranken.

Seltener ist Diabetes Typ 1, eine Autoimmunerkrankung, die meist schon im Kindesalter auftritt und mit einer Schädigung der Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse einhergeht. In diesem Artikel geht es vor allem um die „Volkskrankheit“ Diabetes Typ 2.

Wie entsteht Diabetes?

Ein wichtiger Mechanismus bei der Krankheitsentstehung ist die zunehmende Insulinresistenz, die schließlich zu einer Störung der Blutzuckerregulation führt. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, und dazu führt, dass die Körperzellen Glucose (Blutzucker) aus dem Blut aufnehmen können.

Bei einer Insulinresistenz reagieren die Zellen nicht mehr gut auf Insulin. Dies hat zur Folge, dass Glucose schlechter in die Zellen aufgenommen werden kann und der Blutzuckerspiegel langfristig erhöht bleibt. Zudem steigen die Insulinwerte an, da die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin ausschüttet, um den erhöhten Blutzuckerwerten entgegen zu wirken.

Die dauerhaft erhöhten Blutzucker- und Insulinwerte können zu schweren Folgeerkrankungen führen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschäden und eine Schädigung der Netzhaut der Augen.

Die Entstehung von Diabetes Typ 2 ist ein komplexer Prozess, der von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst wird. Zu den bekanntesten Risikofaktoren zählen Übergewicht, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung, die reich an Zucker, Weißmehl und ungesunden Fetten ist. Mehr zum Einfluss der Ernährung erfahren Sie in unserem Beitrag „Stabile Blutzuckerwerte dank gesunder Ernährung“.

In den letzten Jahren hat die Wissenschaft jedoch einen weiteren Risikofaktor ins Visier genommen: eine gestörte Darmflora. Studien zeigen, dass Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmmikroben eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Diabetes spielen können. Die wichtigsten Zusammenhänge erklären wir im Folgenden.

Wie die Darmflora unsere Gesundheit beeinflusst

Die Darmflora, auch bezeichnet als Darmmikrobiom, umfasst die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die unseren Darm besiedeln. Diese Gemeinschaft besteht aus Bakterien, Pilzen, Viren und verschiedenen Einzellern (Protozoen, Archaeen), die in einem komplexen Zusammenspiel leben. Die Darmflora wiegt bei einem Erwachsenen etwa 1,5 kg und befindet sich vor allem im Dickdarm.

Nahrung, die wir im Dünndarm nicht verdauen und aufnehmen können, gelangt somit zu unserer Darmflora in den Dickdarm und wird dort von den Mikroorganismen verstoffwechselt. Die Darmflora bildet aus den Nahrungsbestandteilen verschiedene Stoffe wie Aminosäuren, kurzkettige Fettsäuren, Vitamine und zahlreiche weitere Substanzen.

Die von nützlichen Mikroorganismen gebildeten Stoffwechselprodukte haben viele wichtige Funktionen für unsere Gesundheit. Sie dienen z. B. zur Ernährung der Zellen der Darmschleimhaut und regulieren das Immunsystem, das sich bekanntlich zum großen Teil in der Darmschleimhaut befindet. Weiterhin beeinflussen sie viele Stoffwechselvorgänge, das Nervensystem und das Hormonsystem, wenn sie in den Körper aufgenommen werden. Die Zusammenhänge sind sehr komplex und die Forschung in diesem Bereich steht noch in den Kinderschuhen.

Folgen einer gestörten Darmflora

Welche mikrobiellen Stoffwechselprodukte nun in welchem Umfang gebildet werden, hängt vor allem von der aufgenommenen Nahrung und der Häufigkeit der verschiedenen Arten von Mikroorganismen ab.

Bei einer gestörten Darmflora (Dysbiose) ist die Zahl von potenziell krankmachenden Keimen erhöht, während die Zahl nützlicher Mikroorganismen vermindert ist. Dies hat zur Folge, dass einerseits gesundheitsförderliche Stoffwechselprodukte nicht mehr in ausreichender Menge gebildet werden und andererseits vermehrt schädliche Substanzen im Darm entstehen.

Veränderte Darmflora bei Diabetes

Studien haben verschiedene Veränderungen der Darmflora bei Patienten mit Diabetes festgestellt und diese in Zusammenhang mit der Krankheitsentstehung gebracht.

Verminderte bakterielle Vielfalt

Patienten mit Diabetes Typ 2 haben laut der Ergebnisse verschiedener Studien eine geringere Vielfalt an Mikroorganismen im Darm im Vergleich zu gesunden Personen (3). Die mikrobielle Vielfalt ist ein wichtiges Kriterium für die Gesundheit des Darms und steht auch in Zusammenhang mit der allgemeinen Gesundheit des Körpers.

Verminderte Menge an kurzkettigen Fettsäuren

Bei Patienten mit Diabetes Typ 2 sind außerdem weniger nützliche Bakterien vorhanden, die kurzkettige Fettsäuren wie Acetat, Butyrat und Propionat bilden können (3). Diese Stoffe entstehen, wenn bestimmte Darmbakterien Ballaststoffe fermentieren.

Kurzkettige Fettsäuren haben viele Funktionen im Stoffwechsel. Sie wirken z. B. der Entstehung einer Insulinresistenz entgegen, wirken antientzündlich und erhöhen das Sättigungsgefühl nach der Nahrungsaufnahme (4). Außerdem schützen sie die Darmschleimhaut.

Leaky-Gut-Syndrom

Eine intakte Darmbarriere ist von großer Bedeutung für unsere Gesundheit. Sie verhindert, dass Schadstoffe oder Krankheitserreger aus dem Darm in den Körper gelangen, ist wichtig für die Immunfunktion und für die zahlreichen Stoffwechselvorgänge, die in der Darmschleimhaut ablaufen. Wird der Darm durchlässig für unerwünschte Stoffe, spricht man von einem Leaky-Gut-Syndrom.

Bei Diabetikern kommen vermehrt Bakterienarten im Darm vor, die die schützende Schleimschicht abbauen können, was letztlich der Darmschleimhaut schadet. Dies ist neben der verminderten Produktion an kurzkettigen Fettsäuren ein wichtiger Faktor, der zur Entstehung des Leaky-Gut-Syndroms bei Diabetes beiträgt (3).

Die Schadstoffe, die dadurch in die Blutbahn gelangen, führen zu Entzündungsvorgängen im Körper und können die Blutzuckerregulation stören, was letztlich die Entstehung einer Insulinresistenz fördert (3).

Die Zusammenhänge zwischen Diabetes und der Darmflora sind sehr komplex. Neben den vorgestellten Zusammenhängen, gibt es noch viele weitere Verbindungen.

Wie kann man die Darmflora stärken?

Da Sie nun wissen, welche Veränderungen im Darm auftreten, stellt sich natürlich auch die Frage, was man dagegen tun kann. Die folgenden Tipps geben grundlegende Hinweise zur Förderung der Darmgesundheit. Sie ersetzen aber nicht die individuelle Diagnostik und Therapie bei einem erfahrenen Arzt oder Therapeuten.

Mit diesen Maßnahmen können Sie ihren Darm stärken:

  • Essen Sie viele Ballaststoffe, die z. B. in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten oder gequollenen Chiasamen vorkommen. Dadurch erhalten die nützlichen Darmbakterien Nahrung und vermehren sich.
  • Integrieren Sie fermentierte Lebensmittel wie z. B. Sauerkraut, eingelegtes Gemüse, Kefir, Kimchi und Tempeh in Ihren Speiseplan. Diese Lebensmitteln fördern einen gesunden pH-Wert im Darm und enthalten nützliche Bakterien.
  • Wählen Sie vor allem unverarbeitete, biologische Lebensmittel. Damit minimieren Sie die Aufnahme von Schadstoffen und Zusatzstoffen, die die Darmflora schädigen können.
  • Reduzieren Sie die Aufnahme von Zucker und leicht verdaulichen Kohlenhydraten (z. B. Nudeln, Weißbrot, Süßigkeiten), da diese Lebensmittel die Vermehrung von ungünstigen Mikroorganismen fördern können.
  • Vermeiden Sie außerdem die übermäßige Aufnahme von Fett, insbesondere von ungesunden Fetten wie raffinierten Ölen oder frittierten Speisen. Auch dies kann der Darmflora schaden. Gesunde Fette sind zwar ein wichtiger Bestandteil der Ernährung, man sollte es aber nicht übertreiben mit dem Konsum von Nüssen, Avocados, Olivenöl usw.
  • Kauen Sie gut und essen Sie nicht zu große Portionen. Dadurch verringern Sie die Menge an Nahrungsbestandteilen, die eigentlich im Dünndarm hätten aufgenommen werden sollen, stattdessen aber in den Dickdarm gelangen und dort das Wachstum von schädlichen Keimen fördern.
  • Achten Sie auf ausreichenden Schlaf, reduzieren Sie Ihre Stressbelastung und bewegen Sie sich täglich an der frischen Luft. Diese Maßnahmen haben ebenfalls einen wichtigen Einfluss auf die Darmgesundheit.

Nahrungsergänzungen für einen gesunden Darm

Wir bieten Ihnen eine Auswahl an Produkten in unserem Sortiment, die gezielt die Darmflora stärken:

ProBio 14 enthält eine Kombination von 14 natürlichen Bakterienkulturen, darunter Laktobazillen und Bifidobakterien. Daneben sind als Präbiotika Inulin und Fructooligosaccharide enthalten. Dieses Produkt liefert folglich nützliche Bakterienarten und versorgt die Bakterien gleichzeitig mit gesunden Ballaststoffen, damit sie sich besser ansiedeln.

Unser Enzym Komplex enthält hochwertige Enzyme aus natürlichen Quellen. Mit diesem Produkt können Sie gezielt Ihre Verdauung unterstützen, was sich vorteilhaft auf die Darmgesundheit auswirkt.

Zur Stärkung der Darmgesundheit eignet sich weiterhin der Darm-Hirn-Komplex. Dieses Produkt enthält u. a. die Aminosäure L-Glutamin und die kurzkettige Fettsäure Propionsäure. Beide Stoffe sind wichtige Nährstoffe für die Darmschleimhaut.

Bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 und einem Leaky-Gut-Syndrom hat der Körper generell einen erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen. Um diesem Bedarf nachzukommen, eignen sich unsere Vitalstoffkomplexe Multivitamin Basic und Multivitamin Booster.

Zudem empfehlen wir eine Ergänzung der essentiellen Omega-3-Fettsäuren DHA plus EPA, da diese ein wichtiger Baustein der Zellmembranen sind und vielfältige Funktionen im Körper haben.

Quellen

  1. Diabetes in Zahlen. Deutsche Diabetes Hilfe [Internet]. [aufgerufen am: 19.08.2024].
  2. Diabetes in Deutschland – Zahlen und Fakten. Diabinfo [Internet]. [aufgerufen am: 15.08.2024].
  3. Hu R, Yuan Y, Liu C, Zhou J, Ji L, Jiang G. New insights into the links between anti-diabetes drugs and gut microbiota. Endocr Connect. 2021;10(1):R36-R42. doi:10.1530/EC-20-0431
  4. Anachad O, Taouil A, Taha W, Bennis F, Chegdani F. The Implication of Short-Chain Fatty Acids in Obesity and Diabetes. Microbiol Insights. 2023;16:11786361231162720. Published 2023 Mar 25. doi:10.1177/11786361231162720

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