
Nahrungsergänzungsmittel: Mythen, Fakten und Anwendungstipps
Immer mehr Menschen greifen zu Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Nahrungsergänzungsmitteln, um ihre Gesundheit aktiv zu unterstützen.
Gleichzeitig gibt es aber auch kritische Stimmen: Sind diese Produkte überhaupt notwendig – oder am Ende nur teurer Urin? Was ist dran an den gängigen Vorurteilen und Mythen?
Immer mehr Menschen greifen zu Nahrungsergänzungen
Für viele Menschen gehört die tägliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln längst zur Routine. Laut aktuellen Umfragen nutzen über 75 % der Deutschen regelmäßig Präparate wie Vitamin D, Magnesium oder Omega-3-Fettsäuren (1).
In diesem Artikel räumen wir mit verbreiteten Mythen auf, erklären die wissenschaftlichen Hintergründe und zeigen, worauf es bei der Einnahme wirklich ankommt.
Mythos 1: „Eine gesunde Ernährung liefert alle wichtigen Vitalstoffe“
In der Theorie klingt es überzeugend: „Wer sich gesund ernährt, braucht keine zusätzlichen Vitamine oder Mineralstoffe. Die Natur hat schließlich keine Vitaminpillen vorgesehen.” Doch in der Praxis sieht das heutzutage leider anders aus.
Unsere Lebensmittel enthalten längst nicht mehr so viele Mikronährstoffe wie früher. Intensive Landwirtschaft, ausgelaugte Böden und die Züchtung auf schnelles Wachstum und Ertrag haben ihren Preis: Der Nährstoffgehalt sinkt. Eine Studie der Universität Texas aus dem Jahr 2004 zeigt, dass in 43 untersuchten Gemüsesorten zwischen 1950 und 1999 zum Teil erhebliche Rückgänge bei Vitaminen und Mineralstoffen zu verzeichnen waren (2). Hinzu kommen noch lange Transport- und Lagerzeiten und eine industrielle Verarbeitung von Lebensmitteln. Hierdurch kommt es ebenfalls zu signifikanten Nährstoffverlusten.
Auch die moderne Lebensweise hat einen Einfluss auf unsere Vitalstoffversorgung: Faktoren wie Stress, die Aufnahme von Umweltgiften unterschiedlichster Art, Schlafmangel und bestimmte Medikamente erhöhen den Bedarf des Körpers an Mikronährstoffen. Letztlich steigt also unser Bedarf an Vitalstoffen, während die Gehalte in Lebensmitteln sinken.
Mythos 2: „Nahrungsergänzungsmittel sind gefährlich“
Wie bei allem im Leben gilt: Die Dosis macht das Gift. Eine unsachgemäße Einnahme kann in bestimmten Fällen tatsächlich problematisch sein – etwa bei einer längerfristigen, deutlichen Überdosierung fettlöslicher Vitamine wie Vitamin A und D.
Außerdem können einige Vitalstoffe mit Medikamenten interagieren. Ein bekanntes Beispiel ist Vitamin K, das die Wirkung von bestimmten Blutverdünnern wie Warfarin beeinflussen kann. Wer dauerhaft Medikamente einnimmt, sollte daher Rücksprache mit dem Arzt halten.
Die größte Gefährdung entsteht jedoch durch Präparate minderer Qualität. Wer sich günstige Präparate im Internet oder in der Drogerie kauft, riskiert:
- Verunreinigungen wie z. B. Schwermetalle,
- Eine viel zu niedrige Dosierung, die nicht die gewünschten Effekte bringt,
- Unerwünschte, gesundheitsschädliche Zusatzstoffe.
Für den sicheren und zielführenden Einsatz von Nahrungsergänzungen ist es daher wichtig auf hochwertige Präparate zurückzugreifen, seine Laborwerte regelmäßig zu überprüfen und bei Einnahme von Medikamenten die Auswahl und Dosierung der Nahrungsergänzungen mit einem Therapeuten zu besprechen.
Mythos 3: „Nahrungsergänzungen wirken nicht“
Wer behauptet, Nahrungsergänzungen seien wirkungslos, ignoriert die wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien sowie die unzähligen Therapieerfolge in der ganzheitlichen Praxis. Sucht man bei PubMed z. B. nach „Omega 3“ so findet man bereits über 40.000 Studienergebnisse. Für viele Vitalstoffe gibt es mittlerweile auch klinische Studien am Menschen, die günstige Effekte bei den verschiedensten Erkrankungen zeigen.
Mythos 4: „Nur teurer Urin“
Wasserlösliche Vitamine wie Vitamin C oder die B-Vitamine werden – wie auch viele Medikamente – nach der Aufnahme im Körper zum Teil über den Urin ausgeschieden. Manche Menschen schließen daraus, dass die Präparate wirkungslos seien. Besonders wenn sich der Urin gelb verfärbt – was durch Vitamin B2 (Riboflavin) verursacht wird – denken viele, der Körper habe das Produkt einfach wieder ausgeschieden.
Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Die Ausscheidung zeigt, dass die Vitamine im Darm aufgenommen wurden, in den Blutkreislauf gelangt sind und zu den Zellen transportiert werden. Dass ein Überschuss wasserlöslicher Vitamine anschließend über die Nieren ausgeschieden wird, ist völlig normal – und passiert ebenso mit Bestandteilen aus Lebensmitteln oder Medikamenten. Da unser Blut ständig durch die Nieren filtriert wird, kommt es immer zu einer gewissen Ausscheidung. Der gefärbte Urin bedeutet also nicht, dass das Präparat zu hoch dosiert war.
Mythos 5: „Synthetisch ist schlecht“
Viele Menschen stehen Nahrungsergänzungsmitteln skeptisch gegenüber, wenn sie hören, dass die meisten Präparate synthetisch hergestellt werden. Dabei wird übersehen, dass es sich bei diesen Substanzen oft um exakte Nachbildungen der natürlichen Moleküle handelt – biochemisch identisch und vom Körper in gleicher Weise verwertbar.
Ein Großteil der heute verwendeten Vitalstoffe wird mithilfe moderner Verfahren wie Fermentation oder chemischer Synthese gewonnen. Diese Methoden ermöglichen eine stabile, reine und gut dosierbare Herstellung.
Bei Allvital setzen wir gezielt auf Qualität und Ausgewogenheit. In vielen unserer Produkte kombinieren wir hochwertige synthetische Wirkstoffe mit natürlichen Pflanzenextrakten, die Vitalstoffe in ihrer natürlichen Matrix enthalten – zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe, Enzyme oder Co-Faktoren, die die Aufnahme und Wirkung im Körper zusätzlich unterstützen können.
Synthetisch bedeutet also nicht minderwertig. Entscheidend sind die Qualität der Herstellung, die Bioverfügbarkeit und die Kombination der Inhaltsstoffe.
Mythos 6: „Ich merke nichts, daher wirkt es nicht“
Viele erwarten von Nahrungsergänzungsmitteln einen sofortigen Effekt – ähnlich wie bei einem Schmerzmittel. Doch Vitalstoffe wirken in erster Linie im Hintergrund: Sie unterstützen Stoffwechselprozesse, stärken das Immunsystem, schützen die Zellen vor oxidativem Stress oder fördern die Regeneration. Diese Prozesse laufen oft unbemerkt ab und es dauert mitunter Wochen oder Monate bis sich Symptome merklich bessern.
Mythos 7: „Nahrungsergänzungen sind nur für Kranke oder Alte“
Ein weitverbreiteter Irrtum ist, dass Nahrungsergänzungsmittel nur dann sinnvoll sind, wenn bereits ein Mangel besteht oder die Gesundheit angeschlagen ist. Viel besser ist es stattdessen, den Körper dauerhaft zu unterstützen, sodass er erst gar nicht in einen Mangelzustand gerät.
Insbesondere in Situationen mit viel Stress, hoher sportlicher Leistung, in der Erkältungszeit oder während der Schwangerschaft und Stillzeit, ist eine intensivere Unterstützung mit Vitalstoffen zu empfehlen.
Welche Nahrungsergänzungen sind besonders wichtig?
Welche Vitalstoffe in welcher Dosierung sinnvoll sind, ist von Person zu Person verschieden und verändert sich im Laufe des Lebens. Dennoch gibt es einige Mikronährstoffe, die sich in der Praxis für viele Menschen als besonders relevant erwiesen haben und die im Idealfall dauerhaft supplementiert werden:
- Vitamin D
- Omega 3 Fettsäuren
- Vitamin B12 und andere B-Vitamine
- Magnesium
Weiterhin ist es empfehlenswert einen Mikronährstoff-Komplex einzunehmen, der alle wichtigen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine abdeckt. Hier eignen sich unsere Präparate Multivitamin Basic und Multivitamin Booster.
Richtige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln
Damit Nahrungsergänzungsmittel ihre Wirkung optimal entfalten können, spielt die richtige Einnahme eine wichtige Rolle. Einige Beispiele sind:
- Fettlösliche Vitamine (wie A, D, E, K) oder fettlösliche Substanzen wie Carotinoide oder Curcumin sollten immer zu einer Mahlzeit mit etwas Fett eingenommen werden – nur so kann der Körper sie gut aufnehmen.
- Aminosäuren sollten für eine bessere Aufnahme mit Abstand zu einer Mahlzeit eingenommen werden, am besten etwa 30 min vor dem Essen.
- Die passende Tageszeit: B-Vitamine wirken aktivierend und sind daher am besten morgens geeignet. Magnesium hingegen kann abends beruhigend wirken und die Schlafqualität verbessern.
- Günstige Kombinationen: Einige Mikronährstoffe fördern die Aufnahme anderer Stoffe und können daher gut in Kombination eingenommen werden. Beispiele sind Vitamin C und Eisen oder Vitamin B6 und Magnesium. In Allvital Produkten finden Sie viele günstige Kombinationen an Vitalstoffen, die sich gegenseitig in ihrer Aufnahme oder Wirkung verstärken.
Wer prüft die Qualität und Sicherheit?
Nahrungsergänzungsmittel gelten rechtlich als Lebensmittel – nicht als Arzneimittel. Das bedeutet: Sie unterliegen keiner behördlichen Zulassung oder standardisierten Wirksamkeitsprüfung. Hersteller und Vertreiber tragen selbst die Verantwortung für die Sicherheit ihrer Produkte.
In Deutschland müssen Nahrungsergänzungsmittel zwar beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gemeldet werden, doch erfolgt dort lediglich eine formale Registrierung. Die Lebensmittelüberwachungsbehörden der Bundesländer kontrollieren stichprobenartig, ob Kennzeichnung und Zusammensetzung korrekt sind.
Das Problem: Es gibt keine einheitlichen Testverfahren, und nicht alle Anbieter arbeiten mit der gleichen Sorgfalt. Deshalb ist es ratsam, Produkte von vertrauenswürdigen Herstellern zu wählen, die ihre Qualität durch unabhängige Laboranalysen, geprüfte Rohstoffe und transparente Produktionsprozesse nachweisen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass das Präparat hält, was es verspricht.
Fazit: Gezielte Nahrungsergänzung unterstützt die Gesundheit
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine gesunde Lebensweise – aber ein wertvolles Werkzeug, um den Körper bei der Gesunderhaltung zu unterstützen.
Wichtig ist ein bewusster Umgang:
- Bedarf erkennen, statt wahllos zu ergänzen
- Qualität vor Quantität wählen
- Individuelle Faktoren wie Ernährung, Lebensstil, Stress und Alter berücksichtigen
Wer sich informiert, auf hochwertige Produkte setzt und die Einnahme individuell abstimmt, kann langfristig von Nahrungsergänzungen profitieren.
Quellen
- Brandt M. Wie verbreitet sind Nahrungsergänzungsmittel in Deutschland? Statista [Internet]. 20.11.2023; [aufgerufen am: 24.05.2025].
- University Of Texas At Austin. "Study Suggests Nutrient Decline In Garden Crops Over Past 50 Years." ScienceDaily. ScienceDaily, 3 December 2004.